Rauf auf die Stühle und sich nach der weitesten Entfernung zur Schule ordnen, ohne den Boden zu berühren - die Aufgabe kennen wir alle.

Wenn man jetzt noch einen Geldschein in Höhe von mehreren Millarden in die Hand gedrückt bekommt, wird es ein wenig wunderlicher. Über 100-Jahre alte Geldscheine, von EC-Kartengröße bis fast DIN A5, mit Aufdrucken von einer Mark bis fünf Milliarden Mark, bekamen die Schüler:innen des GGK-Unterrichts der 12d bei Frau Merkle und sollten sich nach dem höchsten Wert ordnen.

Dafür ging es natürlich über Bänke und Stühle. Als sich die Schüler:innen als nächstes nach Druckdatum des Geldscheins ordneten, zeigte sich, dass Geldwert und Druckdatum ganz eng miteinander zusammenhängen. Von kleinen Scheinen über zwei, zehn, oder hundert Mark gehen die aufgedruckten Werte innerhalb von Monaten in die Hunderttausende, um dann zu Millionen und Milliarden zu werden - nur am Ende der Stuhlreihe ein kleiner ‚Rentenpfennig‘ von 1924.

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Und worum ging es hier?

Verursacht durch hohe Reparationsforderungen nach dem Ersten Weltkrieg, exzessives Gelddrucken der Regierung und allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, stiegen die Preise für alltägliche Waren 1923 rasant an. Im Alltag führte dies dazu, dass die Ersparnisse der Menschen über Nacht wertlos wurden und riesige Mengen an Geld für einfache Einkäufe wie Brot oder Milch benötigt wurden.

Viele Menschen mussten mit Schubkarren voller Geld einkaufen gehen, und oft wurde Geld wortwörtlich verheizt, da es schneller an Wert verlor, als man es ausgeben konnte. Und der einzelne kleine Pfennig? Er ersetzte als Teil einer Währungsreform die nun wertlosen Scheine.

Die wurden am Ende der Stunde leider wieder eingesammelt.

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